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Storage Spaces: Flexiblere Festplatten mit Windows 8

Microsoft plant mit Windows 8 die Einführung einer vielversprechenden Technologie: Storage Spaces nicht nur für hochmoderne Serversysteme – sondern auch für den heimischen Desktop-Rechner. Anwender profitieren dabei von einer weitaus flexibleren Speicherkapazität, modulareren Systemen und im besten Fall mehr Datensicherheit.

Storage Pools und Storage Spaces? Was ist das?

Ganz einfach ausgedrückt macht die mit Windows 8 eingeführte Storage-Virtualisierung aus physikalischen Festplatten virtuelle. Storage Pools und Storage Spaces sind hier zwei wichtige Begriffe, die sich jeder Technikinteressierte merken sollte.

Storage Pools

An einen Windows 8 PC können mehrere Festplatten angeklemmt sein. Dabei spielt die Anschlussart keine Rolle; es ist also egal ob die Festplatten über SATA, SAS oder womöglich USB angeschlossen wurden. Auch spielt die Speicherkapazität keine Rolle, so kann eine Festplatte beispielsweise 2TB und eine weitere 500GB aufweisen.

Normalerweise tauchen im Windows-Arbeitsplatz nun, je nach Aufteilung (Partition), mindestens zwei Festplatten mit ihren realen Speicherkapazitäten auf. Wenn eine von beiden voll ist, muss man wohl oder übel Daten löschen oder auf die andere Festplatte verschieben – ein unflexibles System.

Windows 8 bietet mit den Storage Pools eine bessere Lösung: Beliebige Laufwerke können einem Storage Pool zugewiesen mehr. Danach sind diese Laufwerke über den Arbeitsplatz nicht mehr direkt ansprechbar.

In unserem Beispiel hätte man also nur noch einen Storage Pool mit 2,5TB und keine einzelnen Partitionen mehr.

Storage Spaces

Aus einem Storage Pool können unter Windows 8 nun mehrere Storage Spaces generiert werden. Diese tragen die gleichen Eigenschaften wie ein normales physisches Laufwerk. Beispielsweise könnten wir uns aus unserem 2,5TB Storage Pool drei virtuelle Laufwerke generieren: Das erste mit 1,5TB und zwei weitere zu je 500GB.

Windows 8 übernimmt dabei vollautomatisch die Verwaltung und Administration der physikalischen Laufwerke. So könnte es durchaus vorkommen, dass Dateien eines virtuellen Storage Spaces auf zwei unterschiedlichen physikalischen Festplatten landen.

Wo liegen die Vorteile der Storage-Virtualisierung?

In der oben beschriebenen Form bringt die mit Windows 8 eingeführte Storage Virtualisierung noch keinen korrekten Mehrwert. Interessant wird es mit bei Begriffen wie Thin Provisioning oder Resiliency.

Thin Provisioning – mehr Flexibilität

Sehr spannend ist der Fakt, dass Storage Spaces in der Masse oder sogar alleine größer sein können als die real auf den Storage Pool zur Verfügung stehende Speicherkapazität.

An unserem obigen Beispiel visualisiert bedeutet dies, dass wir drei Storage Spaces zu je 10TB erstellen könnten, obwohl real nur zwei Festplatten mit insgesamt 2,5TB Speicher existieren.

Dieses Verhalten ist vor allem bei Office- oder Mehrbenutzer-Systemen spannend, da sich bereits bei der Einrichtung entsprechende Partitionen definieren lassen. Wird der Speicherplatz auf dem System knapp, erhält der Benutzer eine Fehlermeldung.

Es lassen sich zu jedem Zeitpunkt weitere physikalische Festplatten zu einem Storage Pool hinzufügen, ohne dass dabei Dateien oder Einstellungen der Storage Spaces verloren gehen. So lässt sich der Speicherplatz nach und nach sehr flexibel ausbauen – ein Verhalten, welches Serversysteme seit Jahren zu nutzen wissen.

Resiliency – mehr Sicherheit

Über Einstellparameter lassen sich für jeden Storage Space gewisse Sicherheitsroutinen festlegen, mit denen man sich gegen den Ausfall einzelner Festplatten absichern kann.

So kann man beispielsweise bestimmen, dass alle Dateien auf mindestens zwei physikalischen Laufwerken abgelegt werden müssen. Dies zehrt zwar an der Speicherkapazität, erhöht aber die Datensicherheit um ein vielfaches. Sogar eine doppelte Spiegelung – also ein Ablegen der Daten auf zwei weiteren Festplatten – kann man aktivieren, insofern man mindestens drei Festplatten im PC verbaut hat.

Ausgefallene Festplatten sollen von Windows 8 automatisch ersetzt werden, in dem die Dateien aus der Spiegelung auf den funktionierenden Laufwerken wiederhergestellt werden.

Storage Spaces ab der Windows 8 Beta für jeden

In der Windows 8 Developer Preview ist die Einrichtung von Storage Spaces nur über die Windows-Kommandozeile Powershell möglich und damit den erfahrenden Benutzern vorenthalten. Ab der Windows 8 Beta soll allerdings ein eigenes Programm zur Einrichtung integriert werden.

Wer weiterführende Informationen zur Storage Virtualisierung und den Windows 8 Storage Spaces sucht, sollte sich den Blogbeitrag von Microsoftler Rajeev Nagar anschauen.

Bewertung

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5 Gedanken zu „Storage Spaces: Flexiblere Festplatten mit Windows 8“

  1. Finde ich auch gut. Weiß jemand, wie es sich bei diesem Resiliency-Feature mit der Geschwindigkeit verhält? Entspricht das letztendlich ungefährt einem Software-Raid – oder ist hier mit mehr Geschwindigkeit zu rechnen, eher wie bei einem Hardware-Raid?

  2. hi, ich habe eine frage dazu und zwar:

    „An unserem obigen Beispiel visualisiert bedeutet dies, dass wir drei Storage Spaces zu je 10TB erstellen könnten, obwohl real nur zwei Festplatten mit insgesamt 2,5TB Speicher existieren.“

    Wie ist da möglich, wenn es reel nur 2,5 TB existiere

    Wäre nett, wenn Sie mir dass erläutern könten.

    Danke!

    Gruß

    tuxfan283

    1. Zitat:
      „Wird der Speicherplatz auf dem System knapp, erhält der Benutzer eine Fehlermeldung.

      Es lassen sich zu jedem Zeitpunkt weitere physikalische Festplatten zu einem Storage Pool hinzufügen, ohne dass dabei Dateien oder Einstellungen der Storage Spaces verloren gehen. So lässt sich der Speicherplatz nach und nach sehr flexibel ausbauen – ein Verhalten, welches Serversysteme seit Jahren zu nutzen wissen.“

  3. Ich verstehe die Grafik nicht. Alle Storage spaces zusammen haben doch mehr Speicherplatz als das Pool. Und dann nehmt ihr im Text auf einmal 2,5 GB als Beispiel und dort passt das dann auf einmal mit der Gesamtgröße der Spaces. Das ganze ist äußerst verwirrend.

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