Wir hatten uns – zumindest in sprachlicher Hinsicht – ja so an den Metro Style gewöhnt und jetzt ist er Geschichte, bevor es ihn so richtig gab, zumindest was Windows 8 anbelangt. Denn Microsoft hat den Namen für die grafische Oberfläche, die mit ihrer zweidimensionalen Schlichtheit ins Auge fällt, kurzerhand geändert.
Der Grund dafür ist einfach: Man wollte wohl einen drohenden Rechtsstreit, zumindest aber „Diskussionen mit einem wichtigen europäischen Partner“ verhindern, erklärte ein Microsoft-Sprecher gegenüber TheVerge. Damit dürfte wohl die Metro Group gemeint sein, zu der unter anderem Media Markt und Saturn gehören. Bei Microsoft spielt man diese Entscheidung herab: „Metro Style“ sei ohnehin nur ein Codename, eine Art Arbeitstitel gewesen.
„Windows 8-style“ als Übergangsbegriff
Microsoft-Mitarbeiter dürfen den Begriff Metro nicht mehr verwenden, vorerst nennt man das Kind in Redmond „Windows 8-style“, nach einem finalen Namen wird derzeit noch gesucht. Christian Engelhard, Rechtsanwalt und Marken-Experte aus Hamburg hat jedoch seine Zweifel, ob die Verwendung des Begriffes Metro tatsächlich eine Verletzung von Markenrechten gewesen wäre. Vielmehr vermutet er hinter Microsofts Richtungswechsel eine kaufmännische statt einer juristischen Entscheidung. Dass man sich die Beziehungen zu dem Konzern, der hinter den Elektro-Ketten Media Markt und Saturn steht, nicht vermiesen will, dürfte jedoch nachvollziehbar sein. Davon einmal abgesehen ist es bei all den Rechtsstreitereien in der IT-Branche schon fast eine willkommene Abwechslung, wenn ein Branchen-Riese wie Microsoft derartigen Exzessen von vornherein aus dem Weg geht.
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