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Die Zukunft von Microsoft

Vor wenigen Monaten erschien der neueste Ableger der bekannten Office-Suite aus dem Hause Microsoft: Office 2010. Neben einigen netten Tools und einer überarbeiteten Oberfläche gab es auch neue Funktionen, die der Großteil der deutschen Benutzer wahrscheinlich nicht einmal kennen, geschweige denn nutzen…

Die Rede ist von der Online-Variante und der Möglichkeit, seine Daten in der “Cloud” zu speichern. Dieser aktuelle Trend-Begriff ist schnell erklärt: Etliche Server an mehreren Standorten werden zu einem großen Datenpool zusammengefasst, wo die Benutzerdaten dann online abgelegt werden können.

Dieses System bietet diverse Vorteile. Der größte ist wohl, dass man ortsunabhängig mit seinen Texten, Bildern und Präsentationen arbeiten kann. Es gibt nicht mehr den “heimischen Computer” oder den “Büro-PC”. Die Die Cloud macht die persönlichen Informationen allgegenwärtig, egal ob auf Desktop-Rechner, Notebook, Tablet oder sogar auf dem Handy; überall hat man Zugriff auf seine Dateien. Zudem ist man vor Datenverlusten geschützt, da die großen Serverfarmen ganz andere Schutzmaßnahmen bieten als die Aldi-Festplatte zu Hause.

Doch vor allem in Deutschland ist die Angst vor der “Wolke” groß. Dies zeigt sich auch immer wieder in den Kommentaren dieses Blogs. Man möchte seine persönlichen Dateien keinen fremden übergeben. Zu groß ist die Furcht vor Missbrauch oder Diebstahl. Typisch deutsche europäische Mentalität?

Egal ob wir wollen oder nicht, der Trend geht in Richtung Internetspeicherung. Deshalb werde ich mich persönlich auch nicht davor verstecken und dieses Angebot wahrnehmen. Gleichwohl halte ich aber eine ständige Kontrolle meiner Daten für angebracht. Blindes Vertrauen ist im Internet nie gut.

Zurück zum Thema: Kann man aus dieser Entwicklung die Microsoft mit Office 2010 eingeleitet hat einen Ausblick auf weitere Produkte wie zum Beispiel Windows 8 ziehen? Ich denke schon.

Heute kann man bereits über Windows Live seine Notizen zwischen System wie OneNote und Windows Phone 7 synchronisieren. Seit längerem testet Microsoft Dienst wie Live Mesh oder Live Drive. Dazu kommt das Visionsprodukt Windows Azure, welches eine vollständige Cloud-Lösung anstrebt.

Im Artikel Windows 8: Nur noch drei Versionen konnte man lesen, dass es wahrscheinlich eine Windows 8 .NET Variante geben wird, die nicht installiert werden muss sondern von den Microsoft-Servern gestreamt wird. Beachtet man die jüngste Entwicklung, wird dieser Schritt immer wahrscheinlicher.

Mit Windows 7, welches kaum Online-Funktionen bietet, hat Microsoft in den Augen der Kritiker das wohl beste Windows aller Zeiten herausgebracht. Woher kommt also der plötzliche Druck, dass Internet so stark mit einzubeziehen? Ich denke dazu lohnt ein Blick über das Firmengelände der Redmonder hin zu Google, Apple, Facebook & Co.

Steve Jobs hat mit “seinem” iPad erneut unglaubliche Erfolge gefeiert. Es startet zügig, ist einfach zu bedienen und stellt das Internet in den Mittelpunkt. Apps sind fix heruntergeladen und bieten dem Otto-Normalverbraucher alles was er braucht. Der gleiche Steve sagt vor wenigen Wochen, dass klassische PCs in einigen Jahren nur noch von wenigen Leuten benutzt würden. Den mobilen Geräten gehört seiner Meinung nach die Zukunft.

Auf der anderen Seite steht Google, die mit ihrem Android OS unglaubliche Erfolge feiern. Erst heute ließ der Google CEO verlauten, dass täglich über 200.000 Androiden verkauft werden. Doch Android könnte höchstens Windows Phone 7 gefährlich werden. Ganz anders sieht es mit dem Google Chrome OS aus, dessen Release Google für den Winter angekündigt hat. Es soll extrem simpel sein, sehr schnell starten und den Hauptaugenmerk, wie kann es anders sein, auf das Internet legen. Durch diese Einfachheit erhofft sich Google den gleichen Erfolg wie Apple mit seinem iPad oder iPhone. Ein weiterer Pluspunkt des Chrome OS wird sein, dass es durchweg kostenlos zu beziehen ist.

Und auch wenn in Deutschland noch viele über die Cloud schimpfen und sich eine offline-basierte Entwicklung von Windows 8 wünschen, so muss jeder einsehen, dass Microsoft damit Gefahr läuft, einen sehr großen Trend zu verschlafen und sogar vielleicht sein wichtigstes Standbein ins Wanken bringt.

Wie denkt ihr darüber? Sollte Microsoft einen anderen Weg als Apple oder Google einschlagen? Wünscht ihr euch ein reines Offline- Windows 8? Hätte Microsoft mit einem klassischen Betriebssystem überhaupt noch eine Zukunft? Eure Meinung ist gefragt!

Bewertung

[themoneytizer id=21901-16]

16 Gedanken zu „Die Zukunft von Microsoft“

  1. Tja, da bin ich wohl einer mit der typisch-(deutschen?) europäischen Mentalität.
    NIE werde ich meine Daten nur im Internet speichern.
    Und schon gar nicht auf Servern die von Microsoft (Datenklau) oder Apple (Zensur, Kontrollfreaks) betrieben werden.

    Zurzeit benutze ich Windows sowie Linux und wenn es w8 nur noch als online-Version gibt (was ich aber sehr bezweifele, da es ein sehr radikaler Schritt wäre), werde ich wohl nur noch ubuntu nutzen.

    Und von Steve Jobs und seinen Fantasien habe ich schon gehört, der macht das nur, damit bald nur noch Apple unsere
    -Daten
    -Programme
    -Pers. Informationen
    verwaltet und zensiert.
    So, wie bei iTunes.

  2. ja, ich muss dem zustimmen: auch ich werd es nicht einsehen Microsoft meine Daten schön ins Schaufenster zu stellen. Dabei gäbs verschiedene alternativen.

    1. Der Server steht zuhause. Wenn nu 5 drauf zugreifen brauch der keine großen Ressourcen aufweisen. Das einzige Problem: Die Bandbreite reicht bei den meisten nicht aus um alles über Internet upzuloaden, besonders wo es in Deutschland noch nicht einmal überall DSL gibt!!!

    2. Die Daten können auf anderen Nicht-Microsoft-Servern gespeichert werden, wobei diese Daten am besten gleich verschlüsselt werden und verschlüsselt auf dem Server liegen sollten. Denn ich würde so einigen mehr Vertrauen schenken als den Microsoftservern.

    Aber den Ansatz finde ich gut – man könnte es zumindets mal im eigegen LAN umsetzten, dass auf allenn PC’s zuhause sein Konto immer gleich aussieht. Da könnte Microsoft problemlos was für den Heimbereich schaffen.

  3. Ich bin auch davon überzeugt davon das es in den nächsten Jahren immer beliebter werden wird seine daten in der Cloud abzulegen.
    Microsoft wird daher auf jeden fall ein gestreamtes Betriebssystem vorstellen,
    die frage bleibt ab sie nicht trotzdem die alternative bieten sollten.

    Ein Betriebsystem was noch auf dem Heimcomputer verankert ist aber trotzdem einfach die möglichkeit bietet die Online angebote zu nutzen würde ich mir wünschen.
    Denn obwohl ich selbst auch Dateien in der Cloud ablege, würde ich kein Betriebsystem kaufen bei ich Sämtliche daten in der Cloud ablegen muss,
    oder meine Daten diese zwangsläufig zur verarbeitung durchwandern.

  4. Ich finde die Entwicklung sehr interessent. Das Konzept auf dem Client-Computer nur noch das nötigste zu haben und alles von Servern zu beziehen ist ja im Prinizip uralt. In den 70er Jahren hatten die Firmen Mainframes und die Angestellten bedienten diese über Terminals. Ist zwar nicht genau das gleiche, die Idee ist aber zumindest verwandt. In den 90er (Win 3.1 Zeiten) war es dann mal Mode das Betriebssystem auf dem Novell Netware Server zu speichern. Hat sich dann aber nicht durchgesetzt, da zu langsam und unsicher.
    Und jetzt will die neueste Mode, dass alles an Servern im Internet hängt.
    Wenn alles im lokalen Client wie auch im Internet Server gespeichert wird, sodass man immer auch offline arbeiten kann, vielleicht. Sonst nicht. Ausserdem sehe ich ein Problem bei der Geschwindigkeit, eine HD ist nunmal viel schneller als das Internet.

  5. Ich finde, es sollte eine gute Mischung zwischen Offline – und Online-Betriebssystem sein. Das würde ja beide Partteien ansprechen :-)
    Zudem hat Apple zum Beispiel fast nur auf Apps beim iPad gesetzt, von dem ich deshalb recht wenig halte (die Welt besteht nicht nur aus Apps ;-)
    Perfekt wäre, wenn man Apps und Programme zugleich nutzen könnte, 2 Festplatten hätte (eine Offline zum Beispiel für wichtige Dokumente und eine online zum Beispiel für music, etc.).
    Ich glaube aber kaum, das dies so umgesetzt wird.

    Machts gut,
    Grüße aus Oberbayern :-P

  6. Ich geselle mich mal zu den typisch deutschen europäischen…

    Es wird ja jetzt laufend vor ,missbrauch der Onlinedaten gewarnt und das man aufpassen soll was man ins Internet stellt, Dann noch private Briefe, Lebensläufe und was man sonst so alles auf dem heimischen Rechner hat auf eine Onlineplatte?? Nein Danke. Ich vertrau Microsoft und dem Staat so schon nicht über den Weg. Ich hab bei mir nen Fileserver der über einen Seperaten Router läuft und kein internetanschluss hat. Somit kann ich über PC, Lappy oder Handy immer auf meine daten zugreifen. Zumindest solange ich mich im W-Lanbereich befinde ^^

    Das mit diesem Appelwahnsinn… Nix gegen Appel. Die machen echt gute sachen. Aber langsam regt es ich auf das ich für viele sachen als vorrausetzung irgendwas von Apple brauche. Wenn das so weiter geht braucht man irgendwann ein Iphone um seine Toilette spülen zu können…

  7. Ich glaube kaum das es dazu kommen wird. Ihr müsst bedenken das Unternehmen wie Microsoft ihren größten Gewinn durch Geschäftskunden macht und eine Firma würde wohl kaum vertrauliche Daten im Internet ablegen.

  8. @Dan: Das ist klar. Aber Firmen nutzen eh spezielle Enterprise-Serversysteme, da die Ansprüche ganz andere sind als Privatanwendern.
    Hast du irgendwo konkrete Zahlen wie viel Gewinn durch Geschäfts- und wie viel durch Privatkunden gemacht wird oder woher hast du diese Information?

  9. Leider wurde in dem Artikel nur der Heimanwender beachtet. Ich glaube nicht das Firmen und öffentliche Einrichtungen (Finanzämter oder auch Krankenhäuser) ihre Daten ins Netz stellen werden / dürfen.
    Sollte der Hersteller so seine echten Kunden, die richtig Geld bezahlen unter Druck setzen werden wohl viele zu Linux wechseln/müssen. Windows ist nicht das einzige OS auf dem Markt und ich denke dass man wenigstens einen Applikation Server ins Angebot aufnehmen muss.
    Vielleicht auch nur ein Marketing Gag um die Firmen noch besser zur Kasse bitten zu können.

    @ Hamster Da bleib ich lieber bei Apple… wann gibt es eigentlich ein App für die Klospülung ich bekomm die Windows Packung nicht runter ;-)

  10. Seine Daten in ein Cloud stellen? Wieso? Hä? xD

    Schwachsinn.. Für was SSD Festplatten entwickeln um seine Datenzugriffe zu verschnellern wenn 2 Jahre später ein OS auf den Markt kommt auf dem man seine Daten im I-Net uploaden muss? Wo bleibt da der Sinn? Die SSD Festplatten sind sau teuer und 2 Jahre später kann man sie auf dem neuen M$ OS nicht einmal mehr brauchen? WTF?

    Naja..

    Ausserdem:
    Ob jung oder alt, ob Profi oder Neuling, jeder kommt mal auf den Versuch ein teures Programm zu knacken, was dann bei dem .NET System nicht mehr gehen wird, da M$ dann wohl oder übel die Kontrolle über unsere Daten hat.

    Also will M$ mit dem WIN 8.NET OS nur die Raubkopien verjagen oder sind die einfach nur sau dämmlich?

    Meine bescheidene Meinung

  11. @Lehrling – KS „Seine Daten in ein Cloud stellen? Wieso? Hä? xD“

    Einfache Antwort: Synchronität. Unser Leben wird immer vernetzter und man möchte seine Daten, Informationen, Freunde, Videos, Bilder, Texte, Musikstücke & sonstigen digitalen Inhalte jederzeit dabei haben.

    Wie gesagt, in Deutschland ist dieser Wunsch bei einigen existent aber noch bei vielen verpönt – was sich ja auch in deiner Reaktion wiederspiegelt. Aber Microsoft entwickelt ja kein OS für Deutschland und bei einem Blick über den großen Teich wird schnell klar, warum das Internet großer Bestandteil von Windows 8 werden soll!

  12. @ Torben

    Natürlich, aber dafür gibt es flixiblere Lösungen, wie externe Festplatten, USB stecker (die mit 3.0 ja auch schneller wurde) , sogar das iPad von mir aus.

    Und wenn man so auf uploaden steht kann man ja ein Skydrive erstellen mit 25GB kapazität. Für was ein gesamtes Betriebsystem darauf entwickeln?

    Das ist meine grosse Frage…

  13. Externe Festplatten oder USB-Sticks sollen flexibler sein als die Cloud? Wohl kaum ;)

    Es geht ja nicht nur um Dateien (Bilder, Filme, Dokumente) die irgendwo abgespeichert werden sollen – es geht um Informationen, Verknüpfungen, Wissen, Synchronität & Intelligenz.

    Ich selber möchte es nicht mehr missen zur jeder Zeit und an jedem Ort an meine Daten & Informationen, aber auch an das Wissen der ganzen Welt zu gelangen.

    Die Verschiebung von Hardware ins Internet wird der nächste große Sprung in der Informationstechnologie. Ob mit den Deutschen oder ohne sie…

  14. @Torben

    Inwiefern ist ein, sagen wir mal USB stick, nicht genau so flexibel wie das Cloud?

    Man kann ja schlussendlich dann nur auf diese Daten zugreifen, wenn eine Internet Verbindung besteht, der USB stick ist aber mobil und jederzeit irgendwo anschliessbar. Jedoch verstehe ich was du meinst, kann es aber von Microsoft’s Seite nicht nachvollziehen, wie sie auf die Idee kommen, wie ein solches .NET OS sich durchschlagen soll.

    Und noch was zur Statistik:
    Ich bin ein Lehrling aus der Schweiz (noch genauer aus Bern)

    Ich habe hierzu einige Mitarbeiter befragt, was sie davon halten und alle rümpften sie die Nase oder runzelten die Stirn. Auch andere, die weniger Interesse an der Informatik besitzen, konnten sich mit der Idee nicht anfreunden. Die Deutschen sind also nicht allein =P
    Ob nun das eine Europäische Mentalitität ist oder nicht, aus meiner Sicht wird WIN 8.NET sich nicht durchschlagen können und ich hoffe andere Firmen machen das M$ nicht nach.

    Noch was heftig ausgedrückt =) :

    Denn das ist für mich nicht ein Schritt in die Zukunft, sondern ein riesengrosser Schritt für die Controllfreaks.
    Eigentlich schade, denn ich war immer auf die Seite von M$. Sogar Vista hab ich ihnen verziehen, doch das geht jetzt zu Weit, finde ich.

    Lg

  15. die können soviele Systeme entwickeln wie sie wollen, meine privaten Daten
    werde ich sicherlich nicht Online ablegen ! Der gute alte USB Stick löst meine
    anliegen einwandfrei. auf Windows 8 kann ich zur Not auch verzichten, wenn sie
    nicht in der Lage sind die Privatsphäre einzuhalten….

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